Neujahrs-Singen in Holthausen-Bleking
Da ist es: das Jahr 2017!
Plötzlich ging alles ganz schnell und nun ist unser Eröffnungsjahr gekommen! Der Weihnachtsurlaub ging unterdessen für Arbeiten an der Stallgasse drauf und als nächstes ist die Gästewohnung an der Reihe.
Neujahrs-Singen
Doch ab und zu muss man sich auch Zeit für sich nehmen - oder für die Nachbarschaft. Wir als Pottis und Neuankömmlinge hatten das große Glück von unseren lieben Nachbarn zum Neujahrs-Singen eingeladen zu werden. Für alle hoffnungslos Ahnungslosen: Diese Tradition besagt, dass am 1. Januar jeden Jahres die Männer von Haus zu Haus ziehen und der Jüngste der Truppe alle im Haushalt befindlichen Kerzen anzünden und ein Lied anstimmen muss. Die Gefährten stimmen mit ein. Danach gibt es Bier und Wacholder (tatsächlich eher weniger Korn, aber ganz so pingelig ist man(n) da nicht). Im letzten Haus endlich angekommen gibt es dann gebratene Eier für die mittlerweile ziemlich angeheiterte Männerhorde.
Da wir in Zeiten der Emanzipation leben, haben sich die jungen Damen der Nachbarschaft gedacht: "Das können wir auch!" und ziehen ebenfalls von Haus zu Haus; allerdings ohne Gesang, dafür mit Sekt, Eierlikör, Maracuja, Tango und anderen Girly-Drinks.
(Der Ausdruck Girly-Drink kommt in diesem Zusammenhang von mir und entspringt meiner äußerst subjektiven Auffassung. Daher kann ich auch nicht verstehen, warum ich die Einzige bin, die Sasse Sechser süß findet und lieber Korn als Eierlikör trinkt. Vielleicht liegt das aber auch an meinem Beziehungsstatus, denn offiziell dürfen nur Unverheiratete mit auf Tour. Aber pssst...)
Der erste Schnee!!
Weit nach Einbruch der Dunkelheit kamen wir wieder Heim. Die Herren der Schöpfung schlummerten und schnarchten bereits tatkräftig und verpassten so den ersten Schnee des Jahres!
Sind wir angekommen?
Eine häufig gestellte Frage ist: "Habt ihr euch schon eingelebt?" oder "Seid ihr schon angekommen, in eurem neuen Heim?"
Die Beantwortung ist nicht trivial. Wir fühlen uns unheimlich wohl und es ist unfassbar schwierig sich vorstellen zu können noch vor ein paar Monaten in einer der größten Städte Deutschlands gelebt zu haben. Komisch, wo wir uns vor etwas mehr als einem Jahr niemals hätten vorstellen können jemals auf dem Land zu leben. Und nun leben wir in einem Ort, der 5.600 Einwohner hat (im Vergleich dazu Essen-Schonnebeck mit ca. 11.650 & gesamt Essen mit 589.145!)
Haben wir uns eingelebt? Ja! Und wir wollen nie wieder weg!
Sind wir angekommen? Das können wir alleine nicht beantworten. Jedenfalls geben wir uns große Mühe hierher zu passen und die Nachbarschaft hat uns mit der Einladung zum Neujahrs-Singen die Hand gereicht. Danke!
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